Dienstag, 15. Mai 2012

Rosa & Sabine
Gestern erst einen Eintrag geschrieben, heute schreib ich gleich den nächsten. Diesmal hab ich ein besonderes Thema, es geht um ältere & kranke Hunde bzw um Rosa.

Oft im Tierschutz gibt es Diskussionen, wo das Geld an allen Ecken und Enden fehlt - ein krankes Tier verursacht nun mal Kosten und ein altes + krankes Tier ... das will dann womöglich keiner mehr haben. Das Geld könnte man sinnvoller einsetzen und statt einem einzelnen Tier eben mehreren Tieren helfen oder für Kastrationen einsetzen oder bessere Lebensbedingungen finanzieren oder was auch immer. Jeder Tierschützer kennt diese Überlegungen und viele werden das auch abnicken... solange bis man selbst diesem Einzelschicksal gegenüber steht, womöglich kennenlernt oder gar eine ganze Zeit betreut. In dem Moment wo man dieses hilfsbedürftige Wesen kennt erscheinen Überlegungen nicht zu helfen, weil es Kosten verursacht als ungerecht. Und das ist es auch - ungerecht...

Rosa hat ihr Leben, sofern man das so bezeichnen möchte, in einem Minizwinger völlig abseits und isoliert verbracht. Ihr Besitzer konnte sie nicht mehr versorgen und so zog sie mit 8 Jahren im letzten August nach Tripiti. Noch symptomfrei wurde bei Rosa ein Leishmaniosetest durchgeführt der positiv ausfiel und damit war und ist noch immer ihr ein Ausreiseticket verwehrt geblieben. Noch am Tag des Testergebnisses begann die Behandlung mit Allopurinol, die bis heute fortgesetzt wird.
Rosa kam aus einer völlig reizarmen Umgebung und lebt nun im Trubel eines wenn auch kleinen Tierheims mit vielen Stressoren. Das führte letztendlich zum Ausbruch der Krankheit, immer und immer wieder leidet sie unter Hautsymptomen. Von Seiten des Tierarztes wurde weiter nichts unternommen ... Leishmaniose...

Das Schicksal von Rosa ist eigentlich bekannt, hier wird man ihr nicht viel helfen können, dennoch lebt Rosa nach wie vor in Tripiti. Immerhin lebt sie, denn würde man den Überlegungen mancher Leute/Tierärzte hier bezüglich Leishmaniose erkrankter Hunde Folge leisten, würde man Rosa einschläfern. Zum Glück wurde diese Sichtweise von Seiten des Vereins bisher nie ernsthaft in Erwägung gezogen.

Vor 2 Tagen fingen die Hautsymptome wieder an, diesmal schlimmer denn je. Heute morgen haben wir sie ins Auto gepackt und zum Tierarzt gefahren. Zuvor haben wir uns informiert, welche Tests denn nun nötig sind, um endlich mal Rosas Probleme wenigstens richtig beurteilen zu können. Und tatsächlich, Sabine musste auf die Tests bestehen, sonst wäre wieder nichts passiert. Die Blutuntersuchung kostet nun 80 Euro.

Rosa liegt jetzt im Schlafzimmer/Krankenzimmer auf einer Matratze und schläft die ganze Zeit. Sie ist sehr erschöpft, ob von der langen Tierarztfahrt, von der Krankheit oder von den vergangenen Monaten wissen wir nicht. Beim Spazierengehen war sie aber munter wie immer. Wir machen uns große Sorgen um Rosa und hoffen, dass es ihr bald besser geht. Rosa ist eine liebe Hündin, die nichts weiter möchte als etwas Ruhe und Geborgenheit.



Der Text ist von gestern Abend, jetzt ist es wieder Abend und ich hoffe, ich schaffe es noch ihn einzustellen. Rosa hat heute viel geschlafen, die offenen Stellen haben sich nochmals etwas ausgebreitet und das Gesicht ist noch ein wenig mehr angeschwollen. Am späten Nachmittag überraschte sie uns mit einem kleinen eigenständigen Ausflug zum Gehege und sie wirkte insgesamt wieder etwas munterer. Rosa erlebt durch ihren Aufenthalt im Haus mehr Zuwendung, die sie sichtlich genießt und zudem hat sie nun die Kater kennengelernt und wir sind uns einig, den "Katzentest" hat sie gut bestanden. 
- Meli


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